Fragen und Antworten

Vertraulichkeit

Für den Erfolg von Therapie, Beratung und co. ist der sichere Rahmen bzw. die Vertrauensbeziehung zwischen Klient und Therapeut von entscheidender Bedeutung. Die Inhalte aller therapeutischen Gespräche sind dementsprechend streng vertraulich. Als Therapeutin unterliege ich gesetzlichen Bestimmungen, die mich zur Verschwiegenheit gegenüber allen Belangen der Gespräche verpflichten.

Zusätzliche Informationen können sie den Ethik-Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie (DGSF) entnehmen: Link

Wie lange dauert eine Therapie?

Erfahrungsgemäß können Sie von fünf bis 12 Sitzungen ausgehen. Ich arbeite Kurzzeittherapeutisch da es sich – genau wie bei einem Coaching oder einer Beratung – um einen Prozess handelt, der abhängig von Ihren individuellen Wünschen und Möglichkeiten ist. Das erfolgreiche Ende der Therapie ist dann erreicht, wenn Sie meine Unterstützung nicht länger benötigen. Ein Grundsatz der Systemischen Therapie und Beratung lautet: so kurz wie möglich, so lang wie nötig.

Wie häufig geht man zur Therapie?

Dies ist ganz individuell unterschiedlich und hängt von Ihren persönlichen Entwicklungsprozessen, Wünschen und Bedürfnissen ab. Zu Beginn sind meist Zeitabstände von zwei bis drei Wochen angesetzt, später liegen vier bis acht Wochen dazwischen. In akuten Krisen kann es hingegen hilfreich sein sich wöchentlich zu treffen.

Was, wenn ich mich umentscheide?

Sie können jederzeit die Beratung oder Therapie beenden, wenn sich die Situation für Sie ändern sollte.

Bezahlt meine Krankenkasse die Therapie?

Nein, es sei denn, Sie haben eine Zusatzversicherung für alternative Heilmethoden. Dann bekommen Sie für die Beratungen eine Anteil erstattet. Der Vorteil ist, dass Sie nicht lange auf einen „Therapieplatz“ bei einem niedergelassenen Therapeuten oder der Kostenbewilligung durch die KK warten müssen. Als Selbstzahler können Sie sich Ihren Therapeuten und Ihre Therapieform selbst auswählen. Wie häufig und wie lange sie zur Therapie gehen, besprechen wir gemeinsam und entscheiden Sie selbst.

Bei der KK wird keine Diagnose hinterlegt. Die Therapiekosten können bei der Steuererklärung als außergewöhnliche Belastungen abgesetzt werden.

In aller Regel können nur PsychotherapeutInnen, die eine Approbation in systemischer Therapie und einen Kassensitz haben, mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen.

In Ausnahmefällen, das heißt in Regionen beziehungsweise in Gebieten ohne ausreichende Zahl an approbierten PsychotherapeutInnen im Vertiefungsgebiet systemische Therapie, besteht weiterhin die Möglichkeit, dass auch TherapeutInnen ohne Approbation mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen dürfen.

Quelle: www.therapie.de

Systemische Therapie - was ist eigentlich systemisch?

In Deutschland gibt es vier wissenschaftlich anerkannte Therapieformen. Dies sind die analytische sowie die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (nach Sigmund Freud), die (kognitive) Verhaltenstherapie und die Systemische Therapie.

Die Systemische Therapie nahm ihre Ursprünge um 1950 in der Familientherapie. Seither entwickelten sich auf Grundlage unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen weltweit eine Vielzahl systemtherapeutischer Modelle. Entsprechend vielfältig sind die Methoden, die innerhalb der systemischen Therapie angewandt werden.

Jeder Mensch hat seinen individuellen Blick auf die Welt; wie wir Dinge erleben, Beziehungen wahrnehmen und gestalten oder wie wir Situationen interpretieren ist höchst subjektiv und abhängig von vielen unterschiedlichen Faktoren. Auf diese Weise „konstruieren“ wir unsere Wirklichkeit. Im Zentrum der systemischen Betrachtungsweise steht daher auf der einen Seite der Mensch als System – mit seinen biologischen und psychischen Eigenschaften, mit seinen besonderen Erfahrungen und seinen individuellen Denk-, Fühl- und Interpretationsweisen. Auf der anderen Seite richtet sich der therapeutische Blick auf den Menschen in seinen sozialen Bezügen (z.B. das Familiensystem), mit seinen Beziehungen und Kommunikationsmustern. Denn systemisch arbeitende Therapeuten gehen nicht davon aus, dass als problematisch erlebte Verhaltensweisen allein aufgrund von inneren psychischen Prozessen auftreten. Diese werden beeinflusst durch die wechselseitige Kommunikation mit unseren Interaktionspartnern und unserer Umwelt. Diese System-Umwelt-Beziehung wird unter Wissenschaftlern als bio-psychosoziales Modell bezeichnet.

Eine weitere Annahme der systemischen Therapie besteht darin, dass jeder Mensch über die nötigen Ressourcen verfügt, um seine Schwierigkeiten, Probleme und Krisen selbst zu meistern. Im Angesicht von erlebter Hilflosigkeit, Angst oder Traurigkeit wird uns der Blick auf unsere Fähigkeiten jedoch häufig verstellt. Im Rahmen von systemischer Therapie und Beratung begibt man sich mit Unterstützung der Therapeutin auf die Suche nach seinen anscheinend verlorengegangenen Ressourcen, entdeckt mitunter Fähigkeiten, von denen man bisher gar nichts wusste und generiert auf diese Weise wieder neue Lösungsideen.

Die Systemische Therapie kämpfte, als verhältnismäßig junge Therapieschule, nach der wissenschaftlichen Anerkennung lange um die kassenärztliche Zulassung. Im November 2018 wurden „Nutzen und medizinische Notwendigkeit der systemischen Therapie anerkannt“ (Pressemitteilung des G-BA vom 22.11.2018), sodass approbierte Psychotherapeuten mit der Krankenkasse abrechnen können, sobald die Psychotherapie-Richtlinien angepasst wurden.

Wenn Sie mehr über den systemischen Ansatz erfahren möchten, lesen sie gern weiter: Link